Der Kreis Euskirchen setzt ein deutliches Signal für die Stärkung des regionalen Handwerks: Zwei engagierte Nachwuchshandwerker erhalten in diesem Jahr ein Meisterstipendium in Höhe von jeweils 6.000 Euro. Ausgezeichnet werden Niklas Flittorf aus Blankenheim, der seine Weiterbildung zum Dachdeckermeister bereits angefangen hat sowie Luis Schmahl aus Schleiden, der seine Weiterbildung zum Zimmerermeister anstrebt. Mit der Förderung unterstützt der Kreis die Weiterbildung zum Dachdeckermeister und zum Zimmermeister – zwei Berufe, die für Neubau, Sanierung, Klimaschutz und Energieeffizienz eine zentrale Rolle spielen.
Die beiden Stipendiaten gehören zu den besten Absolventen ihrer Jahrgänge. Beide haben ihre Gesellenprüfung mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen und verfügen bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung. Ihre Bewerbungen seien von herausragender Qualität gewesen, betonte Caroline Holzhüter, Schulleiterin des Thomas-Eßer-Berufskollegs und Jury-Mitglied. Durch das Stipendium können sie ihre Meisterausbildung absolvieren und den nächsten Schritt auf ihrer beruflichen Laufbahn gehen.
Landrat Markus Ramers betonte im Vorfeld der Vergabephase: „Das Handwerk ist das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft. Mit den Meisterstipendien möchten wir jungen, talentierten Menschen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen, Betriebe zu führen und Wissen weiterzugeben. Damit sichern wir die handwerkliche Kompetenz im Kreis Euskirchen langfristig.“
Wie in vielen Regionen Deutschlands leidet auch der Kreis Euskirchen unter einem zunehmenden Fachkräftemangel. Viele Handwerksbetriebe suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitenden und Nachfolgerinnen oder Nachfolgern für ihre Unternehmen. Besonders im Bau- und Ausbaugewerbe ist der Bedarf hoch: Zahlreiche Projekte zur energetischen Sanierung, zum Klimaschutz und zur Modernisierung von Gebäuden können nur mit gut ausgebildeten Fachkräften umgesetzt werden.
Das Meisterstipendium des Kreises Euskirchen soll daher nicht nur einzelne Karrieren fördern, sondern gezielt die Fachkräftesicherung im Handwerk unterstützen. Meisterinnen und Meister übernehmen eine Schlüsselrolle: Sie führen Betriebe, bilden den Nachwuchs aus und geben ihr Wissen an die nächste Generation weiter.
Die Besonderheit des Euskirchener Meisterstipendiums liegt in seiner regionalen Bindung: Die Stipendiaten verpflichten sich, nach erfolgreichem Abschluss ihrer Meisterprüfung für mehrere Jahre im Kreis Euskirchen tätig zu sein – entweder in einem bestehenden Betrieb oder als Gründer eines eigenen Unternehmens. Damit soll gewährleistet werden, dass das geförderte Wissen und Können in der Region bleiben, denn viele Betriebe stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationenwechsel.
„Wer hier im Kreis Euskirchen lernt und arbeitet, trägt Verantwortung für die eigene Heimat“, unterstrich Landrat Markus Ramers. „Wir wollen, dass sich junge Menschen bewusst für den Verbleib in der Region entscheiden. Denn wer hier seine Zukunft aufbaut, stärkt die Gemeinschaft, schafft Ausbildungsplätze und sorgt dafür, dass handwerkliche Qualität weiterhin vor Ort verfügbar bleibt.“
Das Beispiel der beiden Stipendiaten zeigt eindrucksvoll, dass das Handwerk vielfältige Chancen bietet – weit über das klassische Berufsbild hinaus. Moderne Dachdecker- und Zimmererbetriebe arbeiten heute mit digitalen Planungsprogrammen, 3D-Vermessung und nachhaltigen Baustoffen. Themen wie Energieeffizienz, Photovoltaik, Wärmedämmung und Holzbau machen die Berufe attraktiver und zukunftsorientierter denn je.
Mit der Vergabe der Meisterstipendien unterstreicht der Kreis Euskirchen seinen Anspruch, Bildung, Wirtschaft und Regionalentwicklung miteinander zu verbinden. Denn ein starkes Handwerk bedeutet nicht nur sichere Arbeitsplätze, sondern auch Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität vor Ort.
INFO
Das Handwerk im Kreis Euskirchen bildet das Rückgrat der heimischen Wirtschaft: Von insgesamt 7.000 Unternehmen gehört fast die Hälfte (3.200) zum Handwerk.
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Sie freuten sich über die Meisterstipendien: Niklas Flittorf (3.v.l.) aus Blankenheim und Luis Schmahl (4.v.l.) aus Schleiden. Landrat Markus Ramers (rechts) überreichte die entsprechenden Urkunden jetzt in der Ideenfabrik Euskirchen. Zu den ersten Gratulanten gehörten die Blankenheimer Bürgermeisterin Jennifer Meuren und der stv. Schleidener Bürgermeister Markus Herbrand. Foto: W. Andres / Kreis Euskirchen