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Starkregenvorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Nach diesem Grundsatz hat der Kreis Euskirchen für das gesamte Kreisgebiet Starkregengefahrenkarten erstellen lassen. Gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen und der Dr. Pecher AG wurden drei Regenszenarien gemäß der NRW-Arbeitshilfe „Kommunales Starkregenrisikomangement“ simuliert.

Szenario 1 (40,8 – 44,8 l/m² in einer Stunde)

Simulation eines einstündigen Starkregens einer Belastung zwischen 40,8 und 44,8 Liter/m² Niederschlag (Starkregenindex SRI 7) für das hydrologische Einzugsgebiet des Kreises Euskirchens, statistische Wiederkehrzeit 100 Jahre.

Szenario 2 (90 l/m² in einer Stunde)

Simulation eines einstündigen Starkregens mit 90 Liter/m² Niederschlag (Starkregenindex SRI 9 bzw. 10) für das hydrologische Einzugsgebiet des Kreises Euskirchens.

Szenario 3 (Niederschlag 14. Juli 2021)

Abbildung der Niederschlagsbelastung im Zeitraum 06:30 Uhr bis 22:00 Uhr, räumlich differenzierte Niederschlagsbelastung und -verteilung, Betrachtung ortsspezifischer Belastungen, Wiederkehrzeiten und Einteilung des SRI erforderlich.

Bitte berücksichtigen Sie, dass die Ergebnisse des dritten Szenarios (Simulation des Niederschlags vom 14. Juli 2021) nicht unmittelbar mit den Ergebnissen der Modellregen (SRI 7 und SRI 9/10) verglichen werden können. Das Niederschlagsereignis im Juli 2021 war ein extremes Ausnahmeereignis, welches aus dem komplexen Zusammenwirken vieler Randbedingungen entstanden ist. Alle Randbedingungen können im Modell nicht abgebildet werden. Die Simulationsergebnisse des Szenarios basieren auf der Grundlage des Niederschlagsverlaufes, der damals erfasst wurde. Weitere hydrologische Grundlagen, wie bspw. Hochwassereinflüsse oder Umstände, die bspw. zu Zerstörung von Brücken, Rückhalteräumen oder Gebäuden geführt haben, können nicht abgebildet werden. Diese Prozesse hatten einen Einfluss auf das Überflutungsgeschehen am 14. und 15.07.2021. Bereiche in der Nähe großer Gewässer oder Gewässer, die unter besonderem Hochwassereinfluss stehen können, sollten grundsätzlich nur unter Hinzunahme und Berücksichtigung der geltenden Hochwassergefahrenkarten interpretiert werden. Weiterhin ist zu bedenken, dass das für die Simulation verwendete Geländemodell aus Befliegungsdaten stammt, die nach dem Ereignis aufgenommen wurden. Auch hier treten zwangsläufig Differenzen zwischen den Simulationsergebnissen und den damaligen Folgen und Geschehnissen auf. Bereiche, in denen (auch infolge des Ereignisses) große, für das Abflussgeschehen bedeutsame Maßnahmen in Umsetzung sind oder bereits umgesetzt wurden, werden daher in der Karte mit einem extra Layer abgedeckt, um Irritationen und Missverständnisse zu vermeiden. Es soll betont werden, dass der Fokus dieser Karte auf der Starkregenvorsorge liegt und nicht auf der Reproduktion des realen Ereignisses von 2021.

Was zeigen die Starkregengefahrenkarten?

Die Starkregengefahrenkarte im "AIS Starkregenvorsorge Kreis Euskirchen" stellt in drei umschaltbaren Kartenansichten maximale Wassertiefen bzw. maximale Fließgeschwindigkeiten im gesamten Kreisgebiet, d. h. für alle elf Kommunen des Kreises Euskirchen, dar, die im Verlauf von drei simulierten Starkregenszenarien berechnet wurden. Das Ergebnis der Simulation ist von der Dauer und Intensität des Regens abhängig, der für die Simulation angenommen wird. Bei den Ergebnissen handelt es sich um eine modelltechnische Untersuchung des Kreisgebiets mit dem Ziel die Realität möglichst gut abzubilden. Bei der Betrachtung und Interpretation der Ergebnisse sind die Modellgrundlagen und -annahmen zu berücksichtigen.

Bei der Betrachtung der Starkregengefahrenkarten gilt es zu beachten, dass die Bereiche von Flüssen durch eine andere Kartengrundlage abgedeckt werden. Vom Land NRW werden Hochwassergefahrenkarten zur Verfügung gestellt, welche in genannten Bereichen gemeinsam mit dem Starkregengefahrenkarten zu betrachten sind.

  • HQhäufig: Hochwasser, das im Mittel alle 10 bis 20 Jahre auftritt, also relativ häufig.
  • HQ100: Hochwasser, das im Mittel alle 100 Jahre auftritt.
  • HQextrem: Extremhochwasser, das im Mittel deutlich seltener als alle 100 Jahre auftritt.

Die Hochwassergefahrenkarten lassen sich nicht eins zu eins mit den Starkregengefahrenkarten überlagern. Die Hochwassergefahr ist in andere Szenarien eingeteilt. Eine kombinierte Betrachtung beider Karten mach vor allem für das 100 jährliche Ereignis Sinn. In beiden Kartenwerken wurde ein solches Ereignis simuliert. Für die Hochwassergefahrenkarten gelten die gleichen Hinweise wie für die Starkregengefahrenkarten. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Modell. Weitere Hintergrundinformationen und Erklärungen finden Sie auf der Seite des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Wie können Sie die Starkregengefahrenkarten zur Vorsorge nutzen?

Die Gefahrenkarten geben Eigentümerinnen und Eigentümern, Unternehmen und Betroffenen die Möglichkeit, das eigene Risiko einschätzen zu können und bei Bedarf Objektschutzmaßnahmen vorzunehmen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Gefahrenkarten als erste Orientierung dienen. Kleinräumige Details wie beispielsweise Grundstücksmauern, die den Abfluss verändern können, konnten durch die Auflösung von 1 Meter nicht abgebildet werden.

Wenn die Karten zeigen, dass Ihr Gebäude potentiell gefährdet ist, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen. In jedem Fall macht es Sinn vor großen Investitionen einen Gutachter zu beauftragen, der die konkrete Situation vor Ort einschätzt.

Auf der Website des HochwasserKompetenzCentrum e.V. finden Sie neben Gutachtern auch wertvolle Informationen zur Eigenvorsorge sowie Hinweise zum Hochwasser Pass.

Bitte bedenken Sie, dass jede Maßnahme mit der Sie sich und Ihr Gebäude schützen ein wertvoller Beitrag zum effektiven Bevölkerungsschutz darstellt.

Weitere Informationen sowie hilfreiche Checklisten finden Sie außerdem in der Broschüre „Unwetter und Starkregen“ des Kreises.

Was machen die Kommunen mit den Starkregengefahrenkarten?

Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der städtebaulichen Planungen ist kommunale Aufgabe. Die Gefahrenkarten dienen den Kommunen als Planungsgrundlage für eine Risiko- und Schadenspotentialbewertung und die darauffolgende Erarbeitung von Maßnahmen zur Reduktion dieses Risikos. Mit der Verfügbarkeit der Karten eröffnet sich für die Kommunen die Möglichkeit weitere Prozesse anzustoßen und die kommunale Starkregevorsorge voran zu bringen.

Darüber hinaus dienen die Starkregengefahrenkarten als Grundlage für die Katastrophenschutzplanung der Feuerwehr und der örtlichen Rettungskräfte.

Ansprechpartnerin: Sarah Nolting (E-Mail: sarah.nolting@kreis-euskirchen.de, Tel.: 02251 15-234)

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