Klimawandelanpassung

Klimawandelanpassung

Der Kreis Euskirchen hat zusammen mit der B.A.U.M Consult GmbH mit der GreenAdapt Gesellschaft für Klimaanpassung mbH und der Öko-Zentrum NRW GmbH ein Klimawandelanpassungskonzept für das gesamte Kreisgebiet, in dem die Kreisverwaltung sowie alle Kommunen des Kreises Euskirchen hinsichtlich der Betroffenheiten durch den Klimawandel untersucht werden, erarbeitet. Der Beschluss zur Umsetzung des Konzeptes erfolgte Ende 2021.

Im Kern wurde mittels gutachterliche Analysen und des breiten Beteiligungsprozesses durch das Auftragnehmer-Konsortium die Betroffenheiten des Kreises Euskirchen sowie dessen Kommunen herausgestellt. Darauf basierend konnte Maßnahmenvorschläge zu den Handlungsfeldern zur Klimawandelvorsorge erarbeitet und priorisiert werden. Die Priorisierung einzelner Maßnahmen wurde auf Grundlage der spezifischen Gegebenheiten der Kommunen in kommunalen Steckbriefen angepasst.

Ziel ist die Verringerung der Vulnerabilität gegenüber den Klimafolgewirkungen durch gezielte Maßnahmenvorschläge auf kurz-, mittel-, und langfristiger Basis.

Projektlaufzeit: 01.08.2019 bis zum 31.05.2021

Gefördert durch: Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums (Zuwendungsbescheid des Projektträgers Jülich, FK 67K18702).

Weitere Informationen zur Kommunalrichtlinie finden Sie hier.

Vorhaben und Umsetzung

Um eine Anpassung an den Klimawandel zu erreichen und somit den Kreis Euskirchen resilienter gegenüber verschiedener Klimaeffekte zu machen, ist eine Ausrichtung auf die Umsetzung konkreter im Klimawandelanpassungskonzept verankerter Maßnahmen notwendig. Im Vordergrund steht somit die Initiierung von Prozessen und die Beteiligung relevanter Akteure, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Umsetzung spezifischer Pilotprojekte, um durch Multiplikatoreffekten eine Sensibilisierung der Akteure aber auch der Bevölkerung zu erreichen und somit die Umsetzung verschiedener Maßnahmen in der Praxis zu beschleunigen.

Auf Basis der identifizierten Betroffenheiten des Kreises Euskirchen und in Anlehnung an die Deutsche Anpassungsstrategie und dem dazu gehörenden Fortschrittsbericht, wurden 12 strategische Handlungsfelder abgeleitet.

Im Klimawandelanpassungskonzept sind 25 Leitprojekte zu den Themenfeldern Mensch, Umwelt, Infrastruktur und Struktur verankert. Die Leitprojekte setzen an den relevanten Hebeln an, zeigen Synergien zu parallellaufenden Entwicklungsprojekten auf, führen zu schnellen Erfolgen, geben kurz-  und mittelfristige Impulse für einen schnellen und nachhaltigen Start der Anpassungsaktivitäten des Kreises und seiner Kommunen für eine langfristige Verstetigung.

Zur Umsetzung des Konzeptes wird eine Personalstelle im Rahmen des Vorhabens „KSI: Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes zur Anpassung an den Klimawandel im Kreis Euskirchen – Erstvorhaben“ aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Förderkennzeichen 03K18702 in dem Bewilligungszeitraum von 01.03.2022 – 29.02.2024 gefördert.

www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen


 

Fassadenbegrünung am Abfallwirtschaftszentrum AWZ Mechernich

Im Rahmen des Leitprojektes „Kreis Euskirchen ergrünen lassen“ werden am AWZ Mechernich fünf Fassaden im Rahmen der Aufbauhilfen für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas im Rahmen des Recovery Assistance for Cohesion and Territories of Europe (REACT-EU) – Projektaufruf „Steigerung der Klimaresilienz“ unter dem Förderkennzeichen EFRE-080210 durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Die Fassadenbegrünung am Standort dient dazu insbesondere Flächen die aufgrund der (Farb-)Gestaltung eine besondere thermische Belastung aufweisen und deren Umfeld durch versiegelte Flächen geprägt ist, maßgebliche Kühlungseffekte am Standort zu erzielen, sowie mögliche Staubexpositionen zu reduzieren. Ein weiterer positiver Effekt wird durch die Verwendung einheimischer Pflanzen und deren Auswirkung auf die Biodiversität erzielt. Außerdem wird das Mikroklima am Standort, durch eine Entsieglung von Flächen verbessert. Niederschläge können besser versickern und von den Pflanzen aufgenommen werden. Durch die Wahl des stark frequentierten Standortes wird zudem ein positives Signal in die Bevölkerung gegeben. Es besteht vor Ort die Möglichkeit, Fassadenbegrünung zu erleben und eine Anregung zu geben, wie diese praxistauglich umgesetzt werden kann. 



Nachhaltiges Wassermanagement unter Wasserwiederverwertung in der Zülpicher Börde

Die Zülpicher Börde ist durch ihre für die landwirtschaftliche Produktion besonders gut geeigneten Böden geprägt, sie ist durch den Klimawandel jedoch auch von abnehmenden Niederschlagsmengen und einer negativen Grundwasserbilanz betroffen. Dies führt dazu, dass die landwirtschaftliche Produktion durch geringere Wasserverfügbarkeit gefährdet ist. Durch die Nutzung von gereinigtem Abwasser eines Lebensmittel verarbeitenden Betriebs zur landwirtschaftlichen Bewässerung, soll die landwirtschaftliche Produktion sichergestellt und die Ressource Wasser geschont werden. In einer Machbarkeitsstudie wird die Eignung des Abwassers zur landwirtschaftlichen Bewässerung bewertet und erprobt inwiefern eine Speicherung des anfallenden Abwassers möglich ist. Hier findet eine Zusammenarbeit mit dem Erftverband und wissenschaftlichen Instituten der Region statt. Hierzu ist ein Förderantrag gestellt.